Ab Herbst 1939 wurde die “kriegswichtige” Untersuchung des Ostens für die NS-Politik zu einem zentralen Anliegen. Die Ostforschung stellte innerhalb der Raumforschung einen Schwerpunkt in der Arbeit dar, insbesondere an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät unter Oberländer. Für die Zwecke des NS-Staates vollführte die Forschung einen interdisziplinären Spagat zwischen historischer Rechtfertigung, staatsrechtlichen und verkehrspolitischen Themen, aber auch wirtschaftlichen und rassenideologischen Fragen der “Siedlungspolitik” mit dem Ziel praktischer Handlungsorientierung. Untersuchungen zu “Großraumordnung” und “totaler Raumplanung” unterstützten so die nationalsozialistische Eroberungs- und Vernichtungspolitik in Osteuropa.
Chronik
Die “Chronik” bietet die Möglichkeit, anhand authentischer Quellen (v.a. Archivalien) einzelne Aspekte der Geschichte der Universität Greifswald im Nationalsozialismus zu erkunden und zu vertiefen. Die Quellen gestatten ihrem Leser nicht nur einen spannenden und wichtigen Einblick in einzelne Zeitereignisse sondern auch in deren Auswirkungen auf den Hochschulalltag. Sie sind eingebettet in einführende Erläuterungen, die allerdings keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Die “Chronik” wird ständig erweitert und ergänzt. Hier werden auch regelmäßig neue Quellenfunde aus der Projektarbeit veröffentlicht.