Die Ursache der Anreize zum Studium lag in dem als katastrophal emfpundenen Rückgang der Studentenzahlen und einem chronischem Fachkräftemangel - insbesondere nach Kriegsbeginn als Resultat massenhafter Einziehungen zum Wehrdienst. 1941 wurden daher eine Reihe von Regelungen erlassen, die auf die Gruppe der Soldatenstudenten und Versehrten zielte und auch die finanzielle Situation während des Studiums erheblich verbesserte. Studienförderungen, Langemarckstudium, Sonderlehrgänge und (bis 1944) vereinfachte Zulassungsbedinungen trugen zu einem grundlegenden Wandel in der Struktur der Studentenschaft an den Universitäten bei. Zum Studium abkommandierte Studenten, beurlaubte Wehrmachtsangehörige und Kriegsversehrte bestimmten zunehmend das Bild. Zwischen 1941 und 1944 waren 70% aller männlichen Studenten sog. “Soldatenstudenten”, die Studentenkompanien angehörten, disziplinarisch den Militärbehörden unterstanden und ständig zwischen Studium und Front pendelten. Die meisten von ihnen studierten “kriegswichtige” Fächer, allen voran Medizin; 1940 waren 61,5% der gesamten Studierenden im “Altreich” Medizinstudenten. Neben Soldaten und Versehrten waren Frauen die größte Gruppe unter den Studenten. In Greifswald waren 1944 ca. 60% der Studenten weiblich, von denen ebenfalls der Großteil Medizin studierte.
Chronik
Die “Chronik” bietet die Möglichkeit, anhand authentischer Quellen (v.a. Archivalien) einzelne Aspekte der Geschichte der Universität Greifswald im Nationalsozialismus zu erkunden und zu vertiefen. Die Quellen gestatten ihrem Leser nicht nur einen spannenden und wichtigen Einblick in einzelne Zeitereignisse sondern auch in deren Auswirkungen auf den Hochschulalltag. Sie sind eingebettet in einführende Erläuterungen, die allerdings keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Die “Chronik” wird ständig erweitert und ergänzt. Hier werden auch regelmäßig neue Quellenfunde aus der Projektarbeit veröffentlicht.