Gleichschaltung (1933 - 1935)

Profilierung (1936 - 1339)

Kriegseinsatz (1940 - 1945)

Beschwerden über ausländische Studierende

Als Reaktion auf in “jüngster Zeit laut gewordene Klagen über das Verhalten ausländischer Studenten” forderte der Reichsminister für Wissenschaft, Volksaufklärung und Propaganda die Universitäten Ende 1941 auf, u.a. über etwaige “kommunistische oder deutschlandfeindliche Einstellungen”, über die vielfach beklagte “unzureichende Kenntnis der deutschen Sprache” und das Verhalten ausländischer Studenten “zu deutschen Frauen und Mädchen” zu berichten. Daraufhin ergab eine Umfrage an der Philosophschen Fakultät in Greifswald, dass “keinerlei Klagen über das Verhalten ausländischer Studenten” aufgekommen seien. An der Universität Greifswald waren zu diesem Zeitpunkt 14 Studenten aus dem Ausland immatrikuliert.

Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges war die Zahl ausländischer Studierender drastisch eingebrochen. Im zweiten Trimester 1940 studierten lediglich acht Studenten aus dem Ausland in Greifswald. Sinkende Zahlen nichtdeutscher Studenten waren aber bereits seit dem Ende der Weimarer Republik zu verzeichnen. Während 1925 noch 104 (11% der Gesamtstudierendenzahl) Studenten aus dem Ausland in Greifswald immatrikuliert waren, sank ihr Anteil im Wintersemester 1931/32 auf 3% (65 ausländische Studierende). Bis zum Wintersemester 1935/36 halbierte sich ihre Zahl weiter auf 31. Ab Ende 1941 studierten wieder mehr Ausländer in Greifswald. 1943 wurden 49 Studenten aus dem Ausland gemeldet. Allerdings hatte sich ihre Zusammensetzung grundlegend geändert: Während sich vor 1933 der Großteil der ausländischen Studenten in Greifswald aus Schweden rekrutierte, so stammte die größte Gruppe nun aus dem Protektorat Böhmen und Mähren.