Gleichschaltung (1933 - 1935)

Profilierung (1936 - 1339)

Kriegseinsatz (1940 - 1945)

Die Behandlung von chemischen Kampfstoffen und Kampfstofferkrankungen wird im Lehrplan der Universität verankert

Chemische Kampfstoffe waren bereits im Ersten Weltkrieg als Waffe gebraucht worden. Ob durch die Wehrmachtsführung der umfassende Einsatz chemischer Kampfstoffe im Zweiten Weltkrieg in Betracht gezogen wurde, ist umstritten. Erst nach der Niederlage in Stalingrad 1943 und dem zunehmenden Verlust der Lufthoheit über Europa soll sich die Wehrmachtsführung und die NS-Führung näher mit Kampfstoffen und deren Wirkung auseinandergesetzt haben. Dabei wurde vor allem dem „aerochemischen Krieg“ Aufmerksamkeit gewidmet. An der Forschung zu Kampfstoffen war u. a. auch das Marineobservatorium in Greifswald unter der Leitung von Rudolf Schulze beteiligt, das 1943 mit der Untersuchung von „Ausbreitungsvorgängen chemischer Kampfstoffe und Nebeln in turbulenten Reibungsschichten auf dem Meer“ betraut worden war. Im Bereich der Medizin wurden bereits 1936 in Greifswald Forschungen zum Kampfstoff Lost (Senfgas) an der Hautklinik durch Otto Rebmann, der sich hier auch zu diesem Thema habilitierte, im Auftrag der DFG betrieben. Die Hautklinik stand damals unter der Leitung von Wilhelm Richter, der zugleich der Fachgliederung Wehrmedizin im Reichsforschungsrat vorstand.