Der Plan zur Gründung eines eigenen Südost-Instituts in Greifswald hatte – neben wirtschaftlichen Widerständen – mit sachlicher Kritik zu rechnen. In Deutschland bestanden bereits fünf solcher Ost-Institute: das Ostsee-Institut in Danzig, das Institut für Ostforschung sowie das Institut für Russland und die Oststaaten in Königsberg, das Osteuropa-Institut in Breslau und das Institut für südosteuropäische Wirtschaftsforschung in Leipzig. Als eine Art Dachorganisation fungierte die Nord- und Ostdeutsche Forschungsgemeinschaft in Berlin. Die zu erwartenden inhaltlichen Überschneidungen in der Arbeit der Institute und die daraus erwachsene Konkurrenz werden – neben wirtschaftlichen Überlegungen – Grund zur Ablehnung der Pläne durch das Reichsministerium für Erziehung, Wissenschaft und Volksbildung gewesen sein.
Chronik
Die “Chronik” bietet die Möglichkeit, anhand authentischer Quellen (v.a. Archivalien) einzelne Aspekte der Geschichte der Universität Greifswald im Nationalsozialismus zu erkunden und zu vertiefen. Die Quellen gestatten ihrem Leser nicht nur einen spannenden und wichtigen Einblick in einzelne Zeitereignisse sondern auch in deren Auswirkungen auf den Hochschulalltag. Sie sind eingebettet in einführende Erläuterungen, die allerdings keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Die “Chronik” wird ständig erweitert und ergänzt. Hier werden auch regelmäßig neue Quellenfunde aus der Projektarbeit veröffentlicht.