Gleichschaltung (1933 - 1935)

Profilierung (1936 - 1339)

Kriegseinsatz (1940 - 1945)

Erlass gegen den übermäßigen Gebrauch eingedeutschter Fremdwörter

Die Bewegung des sogenannten “Sprachpurismus” lässt sich in das 17. und 18. Jahrhundert zurückverfolgen. Ob nach Ende des Dreißigjährigen Krieges, der Napoleonischen Herrschaft oder zum Auftakt des Ersten Weltkrieges – Bestrebungen zur “Sprachreinheit” des Deutschen waren meist eng gekoppelt an ein verstärktes Aufflammen von Nationalgefühl. Obwohl die Argumentationen während der Weimarer Republik meist zugunsten des Fremdwortgebrauchs ausfielen, hielten sich auch während dieser Zeit die Befürchtungen der “Veunreinigung “ der deutschen Sprache. Das 1925 von Theodor Steche erschienene Werk “Neue Wege zum reinen Deutsch” zeugt davon. Steche, der Chemie und danach Germanistik in Göttingen studiert hatte, war 1934 bis 1939 Stipendiat der DFG und hablilitierte sich 1936 an der Universität Greifswald. Hier war er von 1939 bis 1945 als Privatdozent tätig, publizierte unter anderem im Völkischen Beobachter und arbeitete an einer von den Nationalsozialisten geplanten Rechtschreibreform. Mit Franz Dornseiff, der seit 1926 den Lehrstuhl für Klassische Philologie innehatte und dem NS-Regime distanziert gegenüber stand, findet sich allerdings auch ein Gegner von Fremdworteindeutschungen an der Universität Greifswald. In seinem bekanntesten Werk, dem 1933 erschienenen “Wortschatz nach Sachgruppen”, hieß es im Vorwort der später gekürzten Originalausgabe: “Durchgeführter Fremdenhaß würde die deutsche Sprache genau so zerstören wie eine Austreibung der nicht blond langschädelig blauäugig gerassten Menschen aus dem deutschen Staat die Bevölkerung beseitigen würde.”