Gleichschaltung (1933 - 1935)

Profilierung (1936 - 1339)

Kriegseinsatz (1940 - 1945)

Sonderauftragsforschungen an der Philosophischen Fakultät der Universität Greifswald

Da der Reichsforschungsrat keine eigenständige Behörde war, wurden die finanziellen Mittel von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) verwaltet und auch das nötige Personal von ihr gestellt. Präsident der DFG war seit 1938 Rudolf Mentzel, der dadurch wesentlichen Einfluss auf die Vergabe der Förderungen ausübte. Mentzel, der sich an der Universität Greifswald zur angewandten Chemie habilitierte, löste den Physiker und Nobelpreisträger Johannes Stark als Präsident der DFG ab. Dieser hatte als Professor am Physikalischen Institut der Universität Greifswald zwischen 1917 und 1920 gelehrt. 

Die militärische Krise der Jahre 1941/42 und die Unzufriedenheit mit der Arbeit des Reichsforschungsrates waren die wesentlichen Ursachen für den Befehl aus dem “Führer-Hauptquartier” vom 9. Juni 1942, den Forschungsrat als selbstständige Behörde unter der Präsidentschaft Hermann Görings neu zu formieren. Mentzel wurde zum geschäftsführenden Vorsitzenden des zweiten Reichsforschungsrates ernannt. Für die Wissenschaft, die nunmehr ausschließlich auf “kriegswichtige” Forschungen ausgerichtet wurde, konnten dadurch größere Finanzmittel freigesetzt werden. 1943 förderte der Reichsforschungsrat die Mehrheit an “kriegswichtigen” Forschungen im “Dritten Reich”.