Die “Chronik” bietet die Möglichkeit, anhand authentischer Quellen (v.a. Archivalien) einzelne Aspekte der Geschichte der Universität Greifswald im Nationalsozialismus zu erkunden und zu vertiefen. Die Quellen gestatten ihrem Leser nicht nur einen spannenden und wichtigen Einblick in einzelne Zeitereignisse sondern auch in deren Auswirkungen auf den Hochschulalltag. Sie sind eingebettet in einführende Erläuterungen, die allerdings keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Die “Chronik” wird ständig erweitert und ergänzt. Hier werden auch regelmäßig neue Quellenfunde aus der Projektarbeit veröffentlicht.
An der Greifswalder Universität befanden sich vor der Machtergreifung nur vier Dozenten, die Mitglieder der NSDAP waren. Innerhalb weniger Monate nach der „Machtergreifung“ wuchs ihre Zahl auf ca. 40 an. Bis zum 1. Mai 1933…
Das Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums wurde am 7. April 1933 erlassen. Diese Neuregelung ermöglichte die willkürliche Entlassung und Diskriminierung von Beamten. Demnach konnten vor allem jene „Elemente“ aus der…
Bereits 1923 hatte Günter Just im Anschluss an seine Habilitation in Greifswald einen Lehrauftrag für allgemeine Biologie und Vererbungslehre erhalten. 1928 wurde er zum Leiter der neu gebildeten Abteilung für Vererbungslehre am…
Hinz war langjähriger Materialverwalter des Physikalischen Instituts. Nach der „Machtergreifung“ und Gleichschaltung aller öffentlichen Verwaltungsinstitutionen geriet Hinz als ehemaliges Mitglied der SPD in das Fadenkreuz der…
Die rechtliche Verankerung der Diskriminierung “nichtarischer” Studenten erfolgte mit dem Gesetz gegen Überfüllung der Deutschen Hochschulen und dessen Durchführungsverordnungen im April 1933. Denmnach durften nur noch 1,5% der…
Das “Überfüllungsgesetz” vom 24. April 1933 und der Ministerialerlass vom 16. Juni 1933 hatten die Anzahl der Neuimmatrikulationen von “Nichtariern” reichsweit auf 1,5% und ihren Anteil an den bereits eingeschriebenen Studenten…
Eine Vereinheitlichung der Dozentenorganisation begann Ende 1933 zunächst auf Länderebene. In Preußen sollten an allen Hochschulen NS-Dozentenschaften gebildet werden, die sich nach dem “Führerprinizip” zu organisieren hatten. An…
Die Veränderungen der Habilitationsordnungen in den Satzungen der preußischen Universitäten stellten einen tiefen Eingriff in die akademische Autonomie dar und unterwarfen die Kandidaten einem hohen politischen Anpassungsdruck.…
Vorläufer des NSDDB war der schon 1929 von Hans Schemm ins Leben gerufene Nationalsozialistische Lehrerbund (NSLB), dem dieser als “Reichswalter” vorstand. Der neugegründete NSDDB war bis 1935 als Unterorganisation des NSLB in der…
„Die deutsche Rechtswissenschaft muss nationalsozialistisch werden.“ So lauteten die ersten Worte der neuen Richtlinie, welche eine Neuordnung nach „arteigenen deutschen Recht“ vorsah. Das bisher gebrauchte Pandektensystem…