Walter Hamel

* 28. Oktober 1896 Berlin
† 5. August 1979 Marburg
Vater: Kaufmann
Konfession: evangelisch

Der seit einer Erkrankung an Kinderlähmung Gehbehinderte besuchte die Oberrealschule in Berlin, wo er 1917 die Reifeprüfung bestand. Während des Krieges arbeitete er im Rahmen des Vaterländischen Hilfsdienstes in der Kriegsbeschädigtenfürsorge der Provinzialverwaltung Brandenburg. Er studierte Staats- und Rechtswissenschaften sowie Sprachen an der Universität Berlin. 1921 legte er das Staatsexamen ab und wurde zum Gerichtsassessor ernannt. Ab 1925 arbeitete Hamel im Auswärtigen Amt. 1928 wurde er mit einer Dissertation zur Rechtsnatur der Offenen Handelsgesellschaft an der Universität Bonn zum Dr. jur. promoviert. 1929 habilitierte er sich an der Universität Greifswald. 1931 erhielt er einen dotierten Lehrauftrag, 1933 wurde er zum Amts- und Landgerichtsrat befördert. Obwohl Hamel sich mit Schriften zum Völkerrecht und zum Polizeirecht zu profilieren suchte, wurde er nicht auf einen Lehrstuhl berufen. Der Denunziationen überdrüssig, betrieb er ab 1939 seinen Wechsel an das Landgericht in Marburg und erzwang so 1941 seinen Übertritt in die Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät der Universität Marburg, wo er zum Dozenten ernannt wurde. Anfang 1945 wurde Hamel zum außerplanmäßigen Professor für Öffentliches Recht, Rechtsgeschichte und internationales Privatrecht ernannt. Nach 1945 vorübergehend suspendiert, lehrte er nach der Entnazifizierung wieder an der Marburger Universität. Nach 1945 publizierte Hamel zur Bekenntnisfreiheit, zum Völkerrecht sowie über Berufsverbote.

O.: 1917 Verein Deutscher Studenten, 1920 bis 1928 Mitglied des „Juni-Klubs“ um Arthur Moeller van den Bruck; 1920 bis 1925 DNVP; seit Juli 1931 Engagement für die die NSDAP, Beitritt im Juli 1932 (Nr. 1 394 709); 1934 Vorträge im studentischen Schulungslager Binz und in Schulungslagern der HJ.
Qu.: UAG PA 2635 Hamel; BA Berlin R 4901/24717 und 13265 Karteikarte Hamel; UAG K Nr. 886, Bl. 274; Catalogus professorum academiae Marburgensis, S. 101, Kürschner.