Felix Adolf Hoppe-Seyler

Quelle: Archiv

* 25. September 1898 Kiel 
† 11. November 1945 Greifswald
Vater: Universitätsprofessor, Internist
Konfession: evangelisch

Der Enkel des berühmten Physiologen Felix Hoppe-Seyler besuchte die Oberrealschule in Kiel. 1916 wurde er zur Artillerie eingezogen. Er nahm 1917 an den Stellungskämpfen in Frankreich und an der Isonzofront teil (ausgezeichnet mit dem Verwundetenabzeichen in Schwarz und dem Eisernen Kreuz II. Klasse). Im Frühjahr 1918 wurde er auf der Schießschule Jüterbog ausgebildet und von Juni bis Dezember 1918 in Nordfrankreich eingesetzt. Von 1919 bis 1923 studierte er in Kiel, Freiburg und Tübingen Medizin. Die medizinischen Praktika absolvierte er am Pathologischen Institut Kiel und an der Medizinischen Klinik Heidelberg, wo er sich chemischen und präparatorischen Arbeiten widmete. Nach der Approbation 1924 erhielt er eine Assistentenstelle in Heidelberg. Ein Rockefellerstipendium der Notgemeinschaft ermöglichte ihm von 1926 bis 1929 Forschungen am Physiologisch-Chemischen Institut der Universität Würzburg, wo er 1927 auch promoviert wurde. 1929 erhielt er dort eine planmäßige Assistentenstelle. 1930 habilitierte sich Hoppe-Seyler für das Fachgebiet Physiologische Chemie und wurde zum Direktor des Physiologisch-Chemischen Laboratoriums in Würzburg ernannt. 1934 folgte die Berufung auf eine ordentliche Professur an der Universität Greifswald. Als Direktor des Physiologischen Institutes trieb er dessen Modernisierung voran. 1940 wurde Hoppe-Seyler zur Militärärztlichen Akademie eingezogen (Dienstgrad Stabsarzt, 1944 Oberstabsarzt). 1942 folgte die Versetzung an das Reservelazarett Greifswald. Hoppe-Seyler untersuchte vor allem die Folgen traumatischer Schädigungen durch mechanische oder chemische Einwirkungen, von der Deutschen Forschungsgemeinschaft waren sie als kriegswichtig eingestuft. 1945 zum Dekan der Medizinischen Fakultät gewählt, bemühte er sich um Kontinuität beim Neuaufbau. Laut Wikipedia führte Diabetes mellitus zu seinem frühen Tod.

O.: Kyffhäuserbund, 1934 Hitlerjugend, Unterbannarzt, stellvertretender Bannarzt, zum 1. Mai 1937 Aufnahme in die NSDAP (Nr. 5 742 912)
Qu.: UAG 625 PA Hoppe-Seyler; BA R 4901/13266 Karteikarte Hoppe-Seyler, R 73/11799; Wikipedia.