Wilhelm Bartholomeyczyk
* 27.Januar 1908 Emden
† 15. Januar 1966 Braunlage (Harz)
Vater: Zollinspektor
Konfession: evangelisch
Das Gymnasium besuchte Bartholomeyczyk in Delitzsch (Reifeprüfung 1927). Er studierte Mathematik, Physik und angewandte Mathematik in Leipzig und Berlin und bestand 1932 die Prüfung für das höhere Lehramt. Den Vorbereitungsdienst absolvierte er an Schulen in Quedlinburg, Halberstadt und Halle. Die Staatsprüfung legte er 1935 ab. 1936 arbeitete er als Lehrer an einer Privatschule, 1936/37 an einem Gymnasium. Der an einem Herzfehler leidende und kurzsichtige wurde auf eigenen Wunsch vom Schuldienst entbunden und erhielt vom Wissenschaftsministerium eine Nachwuchsbeihilfe. Nach Zuarbeiten für ein mathematisches Tafelwerk ging er an das Physikalische Institut der Universität Greifswald, um bei Rudolf Seeliger über Gasphysik zu forschen. Mit einer experimentellen Studie „Über den Mechanismus der Zündung langer Entladungsrohre“ wurde er 1941 zum Dr. rer. nat. promoviert. Seit 1940 führte er Forschungsarbeiten für den Reichsforschungsrat durch, zunächst im Auftrag des Nachrichtenmittelversuchskommandos der Marine. In seiner Habilitationsschrift behandelte er die „Aufzehrung von Edelgasen in Hohlkathoden und die damit verbundenen Vorgänge“. Unmittelbar nach der Publikation folgte 1943 die Ernennung zum Dozenten. Im März 1945 wurde Bartholomeyczyk mit der Verwaltung und Betreuung des nach Lübeck ausgelagerten Geräts des Physikalischen Instituts betraut. Ab 1946 arbeitete Bartholomeyczyk als Lehrer an der Volkshochschule in Lübeck. Im April 1948 wurde er in Greifswald wieder als Assistent am Physikalischen Institut eingestellt und wechselte im September 1948 zur neugegründeten Forschungsstelle für Gasentladungsphysik der Deutschen Akademie der Wissenschaften in Greifswald. Im Juni 1949 geflohen, arbeitete er zunächst in einer Lichtröhrenfabrik in Wolfenbüttel, 1952/53 bei der Deutschen Gesellschaft für Forschung im Graphischen Gewerbe e. V. als Gruppenleiter „Bildoptik“. Ab 1953 war er Regierungsrat an an der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig. O.: 1. Mai 1937 Aufnahme in die NSDAP (Mitglied Nr. 4 886 917) und SA
Qu.: UAG Phil./MN Habil Nr. 29; PA 204 Bartholomeyczyk; Mitgliedskarte NSDAP-Ortskartei; Auskunft des Standesamts Emden.