Hans Frebold

* 31. Juli 1899 Hannover 
† 2. Juni 1983 Ottawa
Vater: Postsekretär
Konfession: evangelisch-lutherisch

Den Schulbesuch unterbrach Frebold 1915, um als Krankenträger beim Roten Kreuz zu arbeiten. Ab 1917 leistete er Kriegsdienst als Funker in einer Nachrichtenabteilung an der Westfront. Bei einem Urlaub legte er die Reifeprüfung in Hannover ab. Ab dem Herbst 1918 war er als Kriegsgeologe eingesetzt. Er studierte Geologie und Paläontologie an der TH Hannover, wo er 1919 dem Studentenbataillon angehörte. Das Studium setzte er an der Universität Göttingen fort und wurde 1921 mit einer Dissertation über „Phylogenie und Biostratigraphie der Amaltheen im mittleren Lias von Nordwestdeutschland“ zum Dr. phil. promoviert. Zunächst Assistent am Museum für Natur- und Völkerkunde Essen, wechselte er zur Universität Tübingen und war ab 1922 im Kalibergbau tätig. 1925 erhielt er eine Assistentenstelle an der Universität Königsberg, habilitierte sich jedoch 1926 an der Universität Greifswald für Geologie und Paläontologie („Die paläogeographische Analyse der epirogenen Bewegungen und ihre Bedeutung für die Stratigraphie“). Da besoldete Lehraufträge immer wieder abgelehnt wurden, orientierte sich Frebold nach Skandinavien. 1930 leitete er die norwegische Expedition nach Spitzbergen, ab 1931 war er Abteilungsleiter der dänischen Drei-Jahres-Expedition nach Nordostgrönland (ausgezeichnet mit der Dänischen Verdienstmedaille). In Greifswald baute Frebold gleichzeitig eine arktische Sammlung auf, die nicht nur geologische Funde sondern auch völkerkundliche Objekte enthielt.

1931 erhielt er den Professorentitel, 1934 ließ er sich für die Arbeit in Dänemark beurlauben. Die deutsche Lehrbefugnis wurde ihm nach einer Denunziation 1936 entzogen, was jedoch 1937 rückgängig gemacht wurde. Ab 1938 hielt Frebold Vorlesungen an der Universität Kopenhagen und verzichtete 1939 auf die Lehrbefugnis in Greifswald. 1941 wurde er zum Leiter der Arktischen Abteilung des deutschen Wissenschaftlichen Instituts Kopenhagen ernannt, 1943 folgte die Einberufung zur Kriegsmarine, wo er im Stab des Kommandierenden Admirals in Dänemark tätig war. 1944 wurde Frebold zum Honorarprofessor der Universität Greifswald ernannt, kehrte jedoch nicht zurück. Ab 1947 arbeitete er als beratender Geologe der Danish American Prospector Co. in Kopenhagen. 1949 Honorarprofessor der Universität Kiel, ging er jedoch im selben Jahr als Chief Division of Palaeontology zum Geological Survey in Kanada. 1963 war er Visiting Professor an der Universität Oklahoma, von 1964 bis 1969 lehrte und forschte er dort als Principal scientist.

O.: ohne
Qu.: UAG PA 216 Frebold, R 164 Blatt 11; R 4901/R 4901/13267; Kürschner.