Walter Bülck
* 7. März 1891 Altona
† 20. April 1952 Hamburg-Altona
Vater: Volksschullehrer
Konfession: evangelisch-lutherisch
Nach dem Abitur in Altona studierte Bülck Theologie in Göttingen, Berlin und Kiel. 1915 legte er die zweite theologische Prüfung ab. 1916 trat er eine Pfarrstelle in Kellinghusen (Mittelholstein) an. 1917 wurde er Feldgeistlicher, zunächst bei einer Infanterie-Division, dann beim Armeeoberkommando 5 (ausgezeichnet mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse). Mit der Dissertation „Geschichte des Studiums der praktischen Theologie an der Universität Kiel“ wurde er an der Universität Kiel zum Lic. theol. promoviert. 1921 wurde er in Kiel für das Fach Praktische Theologie habilitiert, im Jahr darauf trat er eine Pfarrstelle in Laboe an. 1925 erhielt er einen dotierten Lehrauftrag. Seine Ernennung zum ordentlichen Professor folgte 1931. Von nationalsozialistischen Studenten wurde Bülck nach 1933 als Liberaler heftig angegriffen. Gegen diese Vorwürfe setzte er sich nicht zur Wehr, im Herbst 1935 verklagte Bülck jedoch einen Fakultätskollegen, der ihn bezichtigte, sich dem Nationalsozialismus entgegen zu stellen. Kiels Rektor forderte daraufhin Bülcks Entlassung, weil dieser nicht „tragbar“ sei. Das Gericht folgte dem Antrag Bülcks und stellte fest, dass der Denunziant ihn persönlich habe herabsetzen und „als einen Feind der Nationalsozialistischen Weltanschauung“ habe „kennzeichnen“ wollen. Obwohl er den Prozess gewann, wurde Bülck 1936, zwei Wochen nach dem Urteil, nach Greifswald versetzt. Die Greifswalder Fakultät war wegen dieser Zuweisung gespalten. Bülck beteiligte sich an der konservativen Traditionsgebung der Arndt-Universität und erwies sich als kompetenter Vertreter seines Fachs. 1941 wurde Bülck zum stellvertretenden evangelischen Wehrkreispfarrer im Wehrkreis II ernannt und wirkte auch als Lazarettpfarrer. Im April 1945 setzte sich Bülck nach Schleswig-Holstein ab. Später versuchte er an die Universität Greifswald zurückzukehren, was aber auf Ablehnung in der Fakultät stieß. Neben seinem Gemeindepfarramt in Altona nahm Bülck nach 1945 einen Lehrauftrag für Religionspädagogik an der Universität Hamburg wahr. Außerdem bekleidete er mehrere Ehrenämter. 1948 meldete er sich mit einer Schrift zur religiösen Erziehung in der Gegenwart noch einmal vernehmlich zu Wort.
O.: 1919 bis 1922 Deutsche Volkspartei; Reichsluftschutzbund; NSV
Qu.: UAG PA 835 Bülck (enthält Prozessunterlagen); BA Berlin R 4901/13260; www.bautz.de, www.uni-kiel.de/ns-zeit/bios/buelck-walter.shtml