Werner Caskel

* 5.  März 1896 Danzig 
† 28. Januar 1970 Köln
Vater: Kaufmann
Konfession: evangelisch

Der Enkel eines jüdischen Gewürzkapitäns begann das Studium der Theologie 1914 in Tübingen. Ab 1915 leistete er freiwilligen Kriegsdienst bei der Fußartillerie, zunächst in Frankreich, dann in Gallipoli (Türkei). Er wurde zum Offizier befördert und in Syrien und Mesopotamien eingesetzt (ausgezeichnet mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse und dem Eisernen Halbmond). Ab 1919 nahm er das Studium wieder auf, und widmete sich besonders den orientalischen Sprachen. Das erste theologische Examen legte er 1920 ab und setzte das Studium in Leipzig fort. 1923 wurde er Assistent an der „Max-Freiherr-von-Oppenheim-Stiftung“ und beschäftigte sich seitdem mit den Funden von Tell Halaf. Mit der Dissertation „Das Schicksal in der altarabischen Poesie“ wurde er 1924 an der Universität Leipzig zum Dr. phil. promoviert. 1928 habilitierte er sich an der Universität Berlin für Semitische Sprachen und Islamkunde mit einer Schrift über „Die Erzählungen von den al jam Al arab“, also den frühesten Überlieferungen aus den Kampftagen der Beduinen. Die Probevorlesung hielt er über „Die Zenobia-Sage bei den Arabern“. 1930 habilitierte er sich an die Universität Greifswald um, wo er einen Lehrauftrag für semitische Philologie erhielt. 1932/33 vertrat er einen Lehrstuhl an der Universität Rostock. Als „Mischling 1. Grades“  wurde Caskel 1938 die Lehrbefugnis entzogen (§ 18 Reichshabilitationsordnung). Er bemühte sich vergeblich um eine Anstellung im Ausland, wurde jedoch ab Sommer 1938 bei der Oppenheimstiftung auf Honorarbasis beschäftigt. Im Jahr darauf unternahm er eine Ägyptenreise und arbeitete während des Zweiten Weltkriegs für das Oberkommando der Wehrmacht. 1946 erhielt Caskel eine Professur mit Lehrauftrag für Islamwissenschaften an der Humboldt-Universität Berlin. 1948 wechselte er an die Universität Köln, wo er 1964 emeritiert wurde.

O: Mitglied der Offiziersvereinigung des Fußartillerieregiments 17
Qu.: UAG PA 911 Caskel, BA Berlin R 4901/13260 Karteikarte Caskel; , K 734; UAB Phil. Fak. Nr. 1243, Bl. 67 ff.