Bruno Markwardt

Quelle: Archiv

* 19. April 1899 Göhren auf Rügen 
† 17. März 1972 Stralsund
Vater: Logierhausbesitzer
Konfession: evangelisch

Markwardt besuchte das Gymnasium in Stralsund. 1917 wurde er nach dem Abitur zur Artillerie eingezogen, jedoch wegen einer psychischen Erkrankung als „kriegsunbrauchbar“ entlassen. Er studierte Germanistik in Greifswald, Leipzig und Berlin und wurde 1922 mit einer Dissertation über Johann Gottfried Herders „Kritische Wälder“, ein „Beitrag zur Kunst- und Weltanschauung des jungen Herder“ promoviert. Danach war er als Hauslehrer tätig. 1924 habilitierte er sich mit einer Studie über Lessings „Kampfprosa“ an der Universität Greifswald für Deutsche Sprache und Literatur. 1927 erhielt er einen Lehrauftrag für Stilkunde und Theaterwissenschaft, 1932 wurde er zum nichtbeamteten außerordentlichen Professor ernannt. 1939 folgte die Ernennung zum beamteten außerplanmäßigen Professor. Im September 1942 wurde Markwardt zum Kriegsdienst eingezogen, im Oktober 1943 jedoch wieder von der Universität angefordert. 1944 vertrat er einen Lehrstuhl an der Universität Kiel. 1946 wurde ihm von der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern wegen seiner SA-Mitgliedschaft gekündigt. Markwardt erhielt jedoch einen  Forschungsauftrag und wurde als wissenschaftlicher Hilfsarbeiter am Germanistischen Seminar beschäftigt. 1949/50 lehrte er als Dozent an der Volkshochschule und wurde 1951 erneut als Dozent für Neugermanistik an der Universität beschäftigt. 1952 erhielt er eine Professur mit Lehrauftrag für Neuere Deutsche Literatur und wurde 1964 in den Ruhestand versetzt.
Markwardt publizierte zur Literatur des 18. Und 19. Jahrhunderts. Unter anderem gab er die Werke Heinrich von Kleists und eine plattdeutsche Gedichtsammlung heraus. Sein Hauptwerk war eine fünfbändige Geschichte der deutschen Poetik (1937-1967).

O.: Von November 1933 bis Mai 1935 SA-Reserve, 1935 RLB überführt zum SA-Fliegersturm, 1936 Förderndes Mitglied des NSFK; 1945 CDU, Mitgründer der Ortsgruppe Greifswald, FDGB, Kulturbund
Qu.: UAG PA 1494 Markwardt, BA Berlin R 4901/1814 und 13271; Welker, Lexikon Greifswalder Hochschullehrer, S. 155 f.