Leonhard Rost

* 30. November 1896 Ansbach (bei Bayreuth) 
† 5. Dezember 1979 Erlangen
Vater: Bader und Leichenschauer
Konfession: evangelisch-lutherisch

Rost besuchte das Gymnasium in Ansbach. 1915 trat er als Kriegsfreiwilliger in ein Ulanenregiment ein. 1916 erhielt er einen Steckschuss ins Becken, worauf ein längerer Lazarettaufenthalt folgte (ausgezeichnet mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse). Ab 1917 war Rost als Kavallerist in der Ukraine eingesetzt und wurde im selben Jahr zum Unteroffizier befördert. Nach der Demobilisierung studierte Rost Theologie und Philologie in Erlangen. Hier wurde er 1922 mit einer Dissertation über das „Buch der Schlaglichter“ des muslimischen Theologen Abu al Hasan al Aschʿari (ca. 873–935) zum Dr. phil. promoviert. Danach arbeitete er als Sprachlehrer an der Theologischen Fakultät der Universität Erlangen. 1925 hielt sich Rost am Institut für Altertumswissenschaften des Heiligen Landes in Jerusalem auf. Im Dezember 1925 wurde er mit der Studie „Die Überlieferung von der Thronnachfolge Davids“ zum Lic. theol. promoviert und wurde 1926 für das Fach Altes Testament habilitiert. 1929 wechselte er an die Universität Berlin, wo er einen Lehrauftrag für hebräische Sprache erhielt. Außerdem arbeitete er am Institutum Judaicum mit. 1930 war er Stipendiat des Deutschen evangelischen Instituts in Jerusalem. Zum nichtbeamteten außerordentlichen Professor wurde Rost 1935 ernannt und auf Wunsch Gustaf Dalmans 1937 mit der Vertretung von dessen Professur in Greifswald beauftragt. Die Ernennung zum ordentlichen Professor folgte 1938. Wegen seiner Mitgliedschaft in Parteigliederungen 1945 entlassen, wurde Rost im Juni 1946 erneut berufen, jedoch aus der Theologischen Fakultät in die Philosophische versetzt um dort das Fach vergleichende Sprachwissenschaft zu übernehmen. Gegen das Abhalten von Vorlesungen auf dem Gebiet des Alten Testaments wurden jedoch Seitens der Landesregierung „keine Bedenken“ erhoben. Im selben Jahr wechselte er an die Humboldt-Universität Berlin. Hier reorganisierte er auch die Arbeit des Institutum Judaicum. 1956 ging Rost nach Erlangen, wo er 1965 emeritiert wurde.

O.: 1934 Förderndes Mitglied des Luftsportverbandes, überführt in das NSFK (Nr. 38416); RLB, NSV; nach eigener Aussage vor 1945: „auf Aufforderung im Februar 1938 Aufnahme in den NSD-Dozentenbund Berlin eingereicht“
Qu.: UAG PA 355 Rost;  BA Berlin 4901/13274 und 23974; www.bautz.de, Kürschner.